ME ABOUT YURI COSMONAUT

Das Projekt «Yuri Cosmonaut» ist meine musikalische Hommage an Yuri Gagarin, den grossen Helden meiner Kindheit. Als kleiner Junge starrte ich gerne durch mein Teleskop in die unendliche Weite des Himmels und träumte von einer Reise zu den Sternen. Gagarin, der erste Mensch im Weltall, war mein Idol. Während die meisten Fernseher noch in schwarz-weiss flimmerten, schnallte er sich todesmutig auf den Stuhl in seiner riesigen Vostok-Rakete und überschritt so die Grenzen des Vorstellbaren. Auf meiner musikalischen Reise möchte ich ebenfalls ein Kosmonaut sein – immer auf Entdeckungsreise zu sphärischen Klanglandschaften, unterstützt durch industrielle Rhythmen.

Die 1980er Jahre – eine Zeit voller musikalischer Magie – haben mich tief geprägt. Damals konnte man in jedem Kaufhaus die Charts als einzelne 7-Inch-Vinyl-Singles für 5 Franken kaufen, wofür ich meistens mein ganzes Taschengeld ausgab. Jede Woche überlegte ich genau, welche Platte ich mir leisten wollte. Synthesizer-Klänge faszinierten mich schon damals – schrille Gitarren waren nie mein Ding. Bands wie Depeche Mode, Pet Shop Boys, Kraftwerk und Yello waren der Soundtrack meiner Jugend. Und dann gab es diese unvergesslichen elektronischen Pop-Hits wie Kate Bushs «Running Up That Hill» und Kim Wildes «Cambodia», die zu meinen persönlichen Hymnen wurden.

Der Einstieg zur eigenen Musikproduktion war dann aber alles andere als glamourös. Meine wenig musikalischen Eltern hielten die Blockflöte für das perfekte Einstiegs-Instrument für mich als angehenden Musiker. Schon bald verlor ich das Interesse. Geld für Keyboards hatte ich keines, doch meine wachsende Plattensammlung machte mich in Schülerkreisen bekannt, und schon bald war ich der DJ bei den Klassenfesten ab der 6. Klasse. Später in den 90er Jahren, als Techno das Nachtleben in Europa aufmischte, war ich mittendrin – entweder hinter den Decks oder als begeisterter Partygänger.

Mein Freund Michi und ich organisierten 1993 unsere erste eigene Technoparty im Kanton Luzern, die für uns ein grosser Erfolg und mein erster Auftritt als Techno-DJ war.

Wir sammelten und produzierten eigene Mixtapes, die vor und während den Partys getauscht und gehandelt wurden. Dass sie offiziell illegal waren, machte die Sache nur noch cooler.

Mein Album «Final Landing» wurde übrigens als Hommage an diese Ära zuerst auf Kassette veröffentlicht.

1994 waren wir als «Texa&Co.» zu viert mit einem eigenen kleinen Lovemobile an der Street Parade dabei. Die Luzerner Zeitung LNN unterstützte uns mit einem fast ganzseitigen Artikel, in dem sie ihren Lesern die Street Parade, die Technobewegung und unsere Teilnahme als Innerschweizer daran erklärte. 😄

2004 gründeten Michi und ich das Electropop-Projekt «Chekov & Gagarin». Unser Höhepunkt war das Musikvideo zu unserem Cover von Kim Wildes «View From A Bridge», das auf dem Musiksender VIVA ausgestrahlt wurde – ein unvergessliches Erlebnis. Die Plattentaufe zum Album «Patchwork Electronique» fand im damals angesagten «Rohstofflager» in Zürich statt und wurde sogar von den Zeitungen «Blick» und «20 Minuten» angekündigt.

Hier das Video inkl. Interview mit Marco Fritsche im Schweizer Viva-Fernsehstudio (ja, ich war nicht dabei – sie meinten, sie hätten nicht Platz für alle vor der Kamera 🤓 – ich sass dann dahinter und schaute zu).

2022 nahm ich das Projekt aus dem Jahr 2004 wieder auf und entschloss mich, den Song «View From A Bridge» neu aufzunehmen. In der Zwischenzeit hatte ich viel dazugelernt und mir während der COVID-19-Pandemie ein kleines Studio eingerichtet. Ich nahm den Song neu auf, sang diesmal die Vocals selbst mit Hilfe eines Vocoders, inspiriert vom Titeltrack des «Drive»-Soundtracks: Kavinskys «Nightcall». Ich entschied mich für einen Breakbeat und raue, analoge Klänge – es sollte keine kommerzielle Version des Songs sein, sondern eine moderne Neuinterpretation mit starken musikalischen Einflüssen in die 80er Jahre. Das tolle Video wurde von der russischen Fotografin Anna Tolipova gedreht, die aufgrund des schrecklichen Krieges nach Armenien ausgewandert ist. Die Tänzerin und der Tänzer im Video gehören zu einer belarussischen Tanzgruppe aus Minsk, die Voguing, Hip-Hop und Breakdance miteinander kombinieren. Diese Fusion aus verschiedenen Einflüssen der letzten 40 Jahre passt perfekt zum Song.

2024 entstand die Club-Version des Songs – ein Remix meines Covers aus dem Vorjahr, für den Dancefloor. Das Video dazu wurde erneut von Anna Tolipova in und um Minsk gefilmt. Das Paar im Video ist übrigens wirklich ein Paar und die beiden heissen Mascha und Frederik. 😊 Herzlichen Dank an die drei für das sehr tolle Videomaterial, das ich für den Clip verwenden durfte! 🚀

Das war nun wahrscheinlich das letzte Kapitel dieses Songs für mich. Ist gut jetzt. 😄

Seit in den letzten Jahren diverse Synthesizer- und Drummachine-Hersteller die alten, legendären Geräte aus den 70ern und 80ern wieder herstellen, habe ich begonnen mir ein paar davon zuzulegen und mit diesen im Studio zu experimentieren. Oft werden die ersten Versionen eines Tracks live aufgenommen und später «in the box» mit Software verfeinert. Einen echten Synthesizer vor mir zu haben und die physischen Knöpfe daran zu drehen, ist sehr inspirierend. Zudem bereichern die daraus resultierenden «Lucky Accidents» meine Musik immer wieder erneut.

Damit auch live aufzutreten wird aber eher nicht möglich sein – ich bin halt leider definitiv kein Live-Musiker. Darum habe ich begonnen, meine Musik auf Vinyl zu pressen, damit ich diese Schallplatten dann als DJ in meinen Mixsets auflegen kann. Auf diese Art hatte ich am 21. März 2025 zum ersten Mal einen Auftritt beim legendären Kult-Radio Kanal K im Sendeformat #SLACKJACKERZ.

Mit meiner Spotify-Playlist lade ich alle ein, in meinen Soundkosmos einzutauchen. «Yuri Cosmonaut» ist mehr als nur ein Projekt – es ist eine Reise durch die Zeit, inspiriert von den Klängen und Träumen der 1980er Jahre:



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